Was sind Group Economics?
Bei den Group Economics handelt es sich um ein Konzept, bei dem Schwarze Menschen ihr Geld zusammenlegen, um von einem gemeinsamen Interessen zu profitieren. Der Name hinter dem Konzept kommt aus den USA. Mittlerweile wird das Konzept auch im Schwarzen Europa immer beliebter.
Großartige Beispiele für Group Economics liefern Marcus Garvey oder auch die Black Wall Street Community. Bei Letzterer handelte es sich um ein Wirtschaftszentrum in afroamerikanischem Besitz, das Anfang des 20. Jahrhundert in Oklahoma florierte. In dieser Zeit waren die meisten Schwarzen Menschen vom weissen Wirtschaftsleben ausgeschlossen. Dieser Umstand führte dazu, dass sie eine eigene, florierende Gemeinschaft gründeten.
Was ist das Ziel von Group Economics?
Mithilfe der Group Economics wird nach Lösungen gesucht, die koloniale, wirtschaftliche Ungleichheit und das Wohlstandsgefälle zwischen Schwarzen und nichtschwarzen Menschen auszugleichen. Hierbei spielt die Anstellung schwarzer ArbeitnehmerInnen eine Schlüsselrolle. Sie soll dazu beitragen, vorhandene Lücken auf dem Arbeitsmarkt zu schließen.
Gleichzeitig sollen Schwarze, die sonst die meiste Zeit auf Seiten der Konsumenten stehen dazu in die Lage versetzt werden, auch als TeilhaberInnen in Erscheinung treten zu können.
Ist Group Economics ein Schwarzes Ding?
Der Begriff wird heute haupstächlich in der Schwarzen amerikanischen Community verwendet. Gemäß der Definition, dass es sich um eine Gruppe Menschen mit einem gemeinsamen wirtschaftlichen Interesse handelt, ist das Konzept natürlich nicht auf die Black Community beschränkt.
Ein eindrucksvolles Beispiel dürfte der Aufstieg der Wall Street Bets Trader um die Gamestop-Aktie aus Anfang 2021 darstellen.
Hier hatten sich junge Privatanleger über Reddit organisiert, um gemeinsam "Schrottaktien" zu kaufen und deren Kurse in den Himmel zu treiben.
Die plötzlichen Kursanstiege führten dazu, das einige große Hedgefonds, die diese Aktien geshortet hatten (d.h. an ihrem Verfall verdienen wollten) in die Pleite getrieben wurden.
Kannst Du Dir das vorstellen? Ein paar tausend Jugendliche, die sich übers Internet organisieren bringen etablierte Hedgefondtrader zu Fall...
Wieviel mehr kann die Black Community erreichen, wenn sie es schafft sich digital mit Group Economics zu organisisieren?
Ist das Konzept kapitalistisch oder sozialistisch?
Eine formale Einordnung hierzu ist mir nicht bekannt. Je nach Deinem Weltbild kannst Du das Konzept vermutlich sowohl als auch verstehen.
Sozialisten verweisen gerne darauf, dass der Kapitalismus auf dem Nacken Schwarzer & anderer nicht-weissen Menschen gegründert wurde. Ihnen zu folge kann es somit gegenüber der Mehrheitsgesellschaft kein "Aufholen, um auf Augenhöhe zu stehen" geben.
Aber sollte das Konzept überhaupt den Weltkommunismus bringen?
Vermutlich nicht...
Im Vordergrund steht, die Schwarze Teilhabe an Produktionsmitteln und das Schaffen von Jobs oder weiteren Win-Win-Win Situationen innerhalb der Schwarzen Gemeinschaft.
Steht bei den einen das Teilen und Verfügbarmachen vorhandener Ressourcen im Fokus, so konzentrieren sich andere auf Schwarze, fair bezahlte Jobs. Andere fokussieren sich wiederum darauf, dass ein Schwarzes Business der Community in der es sich befindet einen sozialen Mehrwert stiftet (s.h. Social Entrepreneurship).
Ich persönlich halte es ähnlich wie der US-Lecturer Steve Cokely, der Kapitalismus und Sozialismus als zwei Seiten von ein und derselben eurozentrischen Medaille verstand.
Fazit
Die Group Economics stellen ein mächtiges Instrument dar, das dazu beitragen kann, die Lücken auf dem Arbeitsmarkt zu schließen und Schwarzen Menschen die Möglichkeit zu geben, als Akteure an der Wirtschaft teilzuhaben.
Es ist wichtig, dass wir weiterhin auf die Vorarbeit aufbauen, die in diesem Bereich geleistet wurde. Das Ziel sollte letztlich sein eine Wirtschaft zu schaffen, von der wir alle gleichermassen profitieren.
Wenn Du nach einer konkreten Inspiration suchst, wie Du Group Economics in Deinem persönlichen Umfeld umsetzen kannst, schau Dir doch mal das Konzept des Likelemba an.